Im Karlsruher Rheinhafen finden Sie auf 40.000 Quadratmetern einen der weltgrößten Schrottlieferanten für Stahlwerke. Hier findet man neben Stahlschrott auch Edelstahlschrott wie Titan. Wir möchten Ihnen die Cronimet Holding einmal vorstellen.
Der Unternehmensgründer Günther Pilarsky sagt, dass man auch heute noch mit Schrott viel Geld verdienen könne. Die Zahlen des Unternehmens sprechen hierbei für sich. Bei einem Umsatz von mehr als 2 Milliarden Euro und einem Gewinn von über 70 Millionen Euro ist dies sogar glaubhaft. Seine Eigenkapitalquote liegt bei fast 30 Prozent.
Der meiste Schrott der angeliefert wird kommt aber von regionalen Händlern. Aber auch Hersteller wie WMF oder Maschinenteile von BASF landen hier, wo der Schrott dann analysiert, sortiert und zerkleinert wird. Auf Kundenwunsch kann der Schrott dann in beliebiger Größe wieder zusammengepresst werden. Auch eine Anlage zur Prüfung von Radioaktivität steht auf dem Gelände. Beim Schrott aus Krankenhäusern schlägt diese ab und an sogar mal Alarm.
Zu den bekanntesten Kunden des Unternehmens zählen Arcelor oder Thyssen-Krupp. Der Schrottplatz dient so auch als Puffer für die Stahlwerke und bei Bedarf werden die Container direkt zu den Schmelzöfen geschickt. Aber Cronimet ist mehr als nur ein Lieferant. Sie sind zudem die einzigen Minenbesitzer aus Deutschland.
Die Minen
Eine Kupfer- und Molybdänmine aus Armenien gehört zum Bestand der Unternehmer. Der Stoff Molybdän ist dafür verantwortlich, dass Stahl widerstandsfähig gegen Säure und Hitze gemacht werden kann. Besonders wichtig ist dies für Tankschiffe oder Chemieanlagen weltweit.
Schaut man sich die Zahlen und Größe des Unternehmens einmal genauer an, kann man sich nur wundern wie man mit Schrott so viel Geld verdienen kann. Die Minen konnten einen Umsatz von mehr als 150 Millionen Dollar erwirtschaften und das Unternehmen ist der größte private Arbeitgeber Armeniens. 3.000 Beschäftige zählt Cronimet allein in Armenien. Es gibt Zeiten in denen das Molybdän so wertvoll ist, dass es per Flugzeug eingeflogen wird.
Auch wenn es sich beim Schrotthandel häufig um schwankende Tagespreise handelt, macht sich der Gründer keine Gedanken über die Zukunft. Das Unternehmen wächst stetig und steht auf sicheren Beinen. Ein Grund dafür ist, dass sich das Werk nicht nur auf ein paar große Abnehmer konzentriert hat. Immer wieder wurden kleinere Betriebe aufgekauft oder dann übernommen, wenn es keine Nachfolger mehr gab. Auch vor anstehenden Finanzierungen macht man sich keine Sorgen, da dort die Banken quasi Schlange stehen.
Der Wachstum war dem Unternehmer nach eigener Aussage allerdings nie besonders wichtig. Er arbeitet besonders ertragsorientiert. Vergleicht man ihn mit seinen Mitbewerbern stellt man fest, dass er sich auf hochwertigen Schrott konzentriert und dass er lieber eine Tonne Titan verkaufe als 50 Tonnen Stahl.